Hans Michael Kissel

Kissels Augenmerk zielt auf die Spannung zwischen dem Geistigen und der sinnlich erfassbaren Wirklichkeit. Mittels der Technik setzt der Kinetiker den mythisch-archaischen Traum vom Fliegen um. Sein Interesse geht in die philosophische Richtung. Es gilt der Beziehung des Menschen zu Natur und Kosmos, wie Kissel es auch mit einem Titel wie „Hommage a Galileo“ explizit macht.

„Im Sternbild des Daidalos“ realisiert er die Möglichkeit, mittels der Phantasie aus der „Gefangenschaft seines Lebens auszubrechen“. Voller Langsamkeit und Ruhe bilden die Windskulpturen die Antithese zur Hektik unserer Zivilisation. Lautlos wie im All fast meditativ stehen die von Kissel initierten Bewegungsspiele im Raum.

Aber was macht nun die Faszination kinetischer Objekte aus? Bewegung alleine ist es nicht, denn viele Dinge bewegen sich, ohne dass man es fasziniert beobachten möchte und dabei emotional berührt wird. Die Form alleine ist meist auch nicht in der Lage, ähnliche Gefühle auszulösen. Es ist die Art der Bewegung, ihre Qualität, die ruhig schwingende, schwebende Bewegung, so leicht, dass ein Windhauch genügt, um neue Bewegungen auszulösen, und die Unvorhersehbarkeit der Bewegung in einer allzu berechneten und geordneten Welt.

Biographie

Geboren 1942 in Worms

Humanistisches Gymnasium. Zeichenakademie Hanau

Studium an der HfG Schwäbisch Gmünd

Arbeit in europäischen Ateliers.

Seit 1970 selbständiger Kinetiker

Große Arbeiten :

Elektronisch gesteuerte Scheibenkinetik, Olympiade München. Wassermechanisches Wellenspiel und kinetische Schnecke, Bundesgartenschau Mannheim.

Aqua mobile, Schwimmbad Darmstadt.

Kinetische Pendelskulptur, Mittelrheinisches Landesmuseum Mainz. Kinetisches Objekt, Europäischer Skulpturenpark. Wind/Regenobjekt' Stadt Kaiserslautern.

Windskulptur, Trier Unigelände.

Wasserspielobjekt, Grugapark Essen.

Reifenkinetik, Mittelrheinisches Landesmuseum Mainz. Windflügelkonstruktion, Kaiserslautern Unigelände.

Projektierung einer kinetischen Brücke, Sidney.

Lebensbaum, Kunstpfad Uni Ulm.

Hommage a Berblinger, Kunstlandschaft Donau.

Im Sternbild des Dädalus, Klinikum Hanau.

Baum der Eitelkeit, Luisenpark Mannheim.

Traum vom Fliegen, Parkanlage bei Heidelberg.

9teiliges Windobjekt, Klinikum Worms.

Verschiedene Windskulpturen im Rhein-Neckar-Raum.

Hommage an Johann Sebastian, Leipzig

Gestaltung eines Bankareals mit vier kinetischen Konstruktionen in Heppenheim

Lebt und arbeitet in Ladenburg